Auszug aus dem Tagebuch von Josef Floch, 1. September 1952

In Paris, und ich denke an meinen Weg als Maler. Gibt es Irrtümer, sind dieselben nicht Teil der Begabung? Was hab ich aus dem gemacht, was ich mitbekommen habe? Oft habe ich es schlecht verwaltet und weiterentwickelt. Die akademie in wien war sicherlich kein großer Gewinn, habe versucht, es loszuwerden. Armut und das nicht ganz richtige künstlerische Milieu sind kein Vorteil. dann nach akademie, kann ich sagen, war die Wiener Luft mit Kokoschka geladen, das war besser, aber nicht für meinen Weg. In Paris hab ich erst die augen geöffnet und bin aber dann in die sehr stille Zeit der "Humanisten" hineingekommen. Christian Bérard, Leonid Berman etc. - Das war ein Irrtum, ebenso der zu lange sich hinziehende Marées. Dann wieder wie 1914, Jahre der Sorgen, materielle [Not]und Krieg, bis 1944.
Ich glaube, dann habe ich mich wieder aufgerappelt und 1948 den "Black Screen" gemalt, der aus tiefen Schichten kam. Nun muß ich festhalten und nicht die verfolgte Linie abschwächen.-Habe kein Land hinter mir, nur ein paar Freunde.-die abstrakte Bewegung ist so weit von mir entfernt, trotzdem auch manches daaus zu lernen ist. Aber der Mensch ist das Zentrum, und auch der leiseste Hauch der Natur in einem Bilde ist wie ein Sonnenstrahl in einem kalten dunklen Wintertag. Immer mehr steigert sich dieses Gefühl in mir.

entnommen aus: Karl Pallauf, Josef Floch 1894-1977, Leben & Werk, Wien 2000, S.65

Widder Fine Arts

 

Johannesgasse 9-13
A-1010 Vienna
Austria

Tel/Fax: 0043-1-512 45 69
Mobil: 0043-676-629 81 21

www.kunsthandelwidder.com
office@kunsthandelwidder.com

Business hours:


Tue - Fri: 11:00 - 18:00
Sat: 10:00 - 15:00